Erntedank auf Freiburger Art

Die Bénichon ist ein Fest für alle, die wieder mal so richtig schlemmen wollen. Das traditionelle Freiburger Kilbi-Menu wird von September bis November zelebriert.

Im Herbst feiert Freiburg die Kilbi – auf Französisch «Bénichon». Seit ein paar Jahren erlebt das Fest eine eigentliche Renaissance, auch junge Freiburgerinnen und Freiburger lassen die Tradition wieder hochleben. Das Erntedankfest wird von September bis November gefeiert, jedes Dorf hat dabei sein eigenes Kilbi-Wochenende. Gegessen wird überall dasselbe, wenn auch heute viele Familien und Gastronomen darauf verzichten, sämtliche Gänge aufzutischen. Denn das ursprüngliche Menu verlangt Ausdauer und einen grossen Magen. Zuerst gibt es Safranbrot, die Cuchaule. Im Sensebezirk wird danach Schafvoräss gereicht, die anderen Bezirke gehen direkt zur Kohlsuppe über, bevor es Beinschinken, geräucherte Fleischspezialitäten, Kohl, Karotten und Salzkartoffeln gibt. Danach werden Lammgigot, Büschelibirnen, Kartoffelstock und grüne Bohnen serviert. Schliesslich wird Käse aufgetischt, natürlich Le Gruyère AOP und Vacherin AOP. Zum Dessert gibt es Meringues mit Doppelrahm, zum Kaffee dann Kilbi-Süssigkeiten, meist hausgemacht: gerollte Bretzeli, Anischräbeli, Biskuits mit Hagelzucker, Blätterteigfladen und Küchlein.

Geniessen

Die Cuchaule AOP

Ein luftig leichtes Brot mit Safran – das ist die Cuchaule AOP. Traditionell wird sie im Herbst gebacken, zur Kilbizeit. Heute ist das Brot mit der goldbraunen Kruste Teil des kulinarischen Erbes des Kantons Freiburg und trägt als Freiburger Spezialität das Qualitätssiegel AOP.

www.terroir-fribourg.ch

 

Der Kilbisenf
Wer Cuchaule AOP mag, liebt auch Kilbisenf: Der süsse, aber auch scharfe Senf ist der Brotauftstrich, der zum Safranbrot gereicht wird – und bestens mit dessen Süsse und Leichtigkeit harmoniert. Er besteht aus gemahlenen Senfkörnern und Weisswein und wird mit Zimt, Sternanis, Nelken, Vin Cuit – eingekochter Apfel- oder Birnensaft – und Kandiszucker gewürzt.

www.terroir-fribourg.ch

Übernachten

Charmant

Eine Badewanne, die sich auf Schienen vors Fenster fahren lässt; ein Zimmer mit der Gemütlichkeit eines Bergchalets; eines im orientalischen Stil – in der Auberge aux 4 vents ist keines der acht Zimmer wie das andere. Der zauberhafte Garten mit seinen grossen Bäumen verstärkt den Charme des Hauses, das etwas abseits der Stadt liegt. Beim Swimmingpool und auf der Pétanque-Bahn lässt sich der Alltag vergessen.

www.auberge4vents.ch

 

Geschichtsträchtig

Seit 1642 gibt es das Hotel Au Sauvage – auf dem historischen Schild vor dem Haus steht «Wildermann» – in der Freiburger Unterstadt. Die 17 Zimmer sind schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet. Wegen der alten Gemäuer ist jedes Zimmer einzigartig: In den einen prangen an der Decke die ursprünglichen Holzbalken, andere haben Wände aus Molasse, dem Stein aus der Saane, die neben dem Hotel fliesst. Von einigen Zimmern und von der Terrasse öffnet sich der Blick auf die Kathedrale in der Altstadt.

www.le-sauvage.ch

Erleben

Der Gourmetspaziergang

Eine Kaffepause mit einer Mini-Cuchaule, später ein Bier und ein Apéroplättchen mit Freiburger Käse in einer angesagten Bar, ein Halt in einem Laden mit regionalen Produkten sowie ein Mittagessen in der Unterstadt, verbunden mit einem Stadtrundgang: Das alles bietet «Taste my Fribourg». Der Gourmetspaziergang kann im Tourismusbüro gebucht werden.

www.fribourgregion.ch

 

Der Pérolles-See

Freiburg ist eine Stadt – und liegt doch mitten im Grünen: Die Saane und die Felsschlucht, die sie ins Sandgestein gegraben hat, prägen das Stadtbild. Und so lässt sich ein Stadtbesuch problemlos mit einem Abstecher an die Saane und an den Pérolles-See verbinden. Mehrere Rundgänge sind möglich – vom kleinen, einstündigen Spaziergang bis zur gut dreistündigen Wanderung.

www.fribourgregion.ch

 

Die Stadtmauern

Als die Zähringer im Mittelalter die Stadt Freiburg bauten, umgaben sie sie mit einer Stadtmauer. Diese Mauern aus dem 13. und 15. Jahrhundert sind heute teilweise noch erhalten – und bilden das grösste und bedeutendste mittelalterliche Architektur-Ensemble der Schweiz. Seit 2018 sind die historischen Stadtmauern samt Türmen öffentlich zugänglich und ermöglichen so einen Rundgang der besonderen Art. Eine Karte gibt es im Tourismusbüro und online.

www.fribourgregion.ch

INSPIRATIONEN

Nicole Jegerlehner / Tourismus Lifestyle Verlag