Genfer Winzer kultivieren seit kurzem zwei multiresistente Traubensorten. Divona und Divico, die aus der Kreuzung von Gamaret und Bronner entstanden sind.
Seit 1996 konzentriert sich die Forschung bei Agroscope darauf, Rebsorten zu züchten, die gegen allerhand Erkrankungen resistent sind. Grund ist die mögliche Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. In Genf entdeckt man daher beispielsweise neu Weine aus der weissen Divonaund der roten Divico-Traube. Divico ist äusserst resistent gegen Echten und Falschen Mehltau sowie gegen Graufäule und Pilzbefall.
Erste Weine hat La Cave de Genève erzielt. So meint Direktor Jérôme Leupin: «Wir haben sehr interessante Resultate mit dem Divico. Die Reben sind effektiv, resistent und bedürfen praktisch keiner Spritzmittel. Unser reiner Divico wird im Stahltank ausgebaut, ohne Zusatz von Sulfiten, da die Rebsorte von Natur aus etwas reduktiv ist. Das Ergebnis ist ein farbintensiver, frischfruchtiger Wein mit Kirschnoten, der im Gaumen rund, geschmeidig und gleichzeitig kräftig markiert.»
Thierry Anet, Winzer des Vignoble de l’État de Genève, war einer der Ersten, die die beiden Sorten gepflanzt hatten, und bewirtschaftet heute 3000 m2 Divico und 1500 m2 Divona. Mit dem Resultat ist er sehr zufrieden, wie auch Josef Meyer des Château du Crest. So erklärt er: «Wir haben vor fünf Jahren den ersten Divico gepflanzt, denn dank dieser Traube können wir den Spritzmitteleinsatz drastisch senken. Der Wein, den wir daraus vinifizieren, ist sehr gut. Die Traubensorte eignet sich sowohl, um reinsortig abgefüllt zu werden, wie auch als Teil einer Assemblage. Am idealsten ist der Ausbau im Barrique.»
Was die Namen der Reben anbelangt, so bezieht sich Divico auf den Schweizer Vercingetorix, der es geschafft hat, eine römische Legion in Agen zu besiegen. Es ist eine Anspielung auf die Widerstandskraft unserer Vorfahren, der Helvetier. Der Name Divona wurde gewählt, weil er nahe bei Divico ist. Dabei handelt es sich um die Göttin der Quellen des keltischen Pantheons.
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